Der Ökologische Fußabdruck wurde vom Global Footprint Network erstellt und illustriert sehr anschaulich den Einfluss unserer Lebensweise auf die Natur. Dabei misst der Fußabdruck die Ressourcen und ökologischen Dienstleistungen, die wir nutzen, und vergleicht diese mit dem, was die Natur zur Verfügung stellt – die Biokapazität der Erde. Unsere Nachfrage bestimmt also unseren Fußabdruck, während die Biokapazität die Ressourcen zusammenfast, die jährlich von der Natur erneuert werden.
Derzeit bäuchten wir etwa 1,6 Planeten, um die erneuerbaren Ressourcen, die wir in einem Jahr benutzen innerhalb eines Jahres zu erneuern. Das heißt, wir brauchen weniger als ein Jahr um die Ressourcen, die uns für ein Jahr zur Verfügung stehen, aufzubrauchen. Das bedeutet für die Umwelt, dass wir mehr Bäume fällen als nachwachsen können, dass wir mehr Fische dem Meer entnehmen als sich vermehren können, und dass wir mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre abgeben, als Wälder und Ozeane aufnehmen können.
Der Tag, an dem wir die erneuerbaren Ressourcen aufgebraucht haben, wird „Erdüberlastungstag„, oder auf Englisch „Earth Overshoot Day“, genannt. Dieses Jahr fiel der Tag auf den 22. August. Wegen der Coronakrise und dem damit verbundenen Rückgang im Verbrauch von Ressourcen hat sich der Tag im Vergleich zu 2019 um mehr als drei Wochen nach hinten verschoben.
Unser Fußabdruck kann in fünf Bereiche eingeteilt werden, die unseren Ressourcenverbrauch widerspiegeln:
Dem gegenüber steht die Biokapazität der Erde, die sich in die folgenden Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, unterteilen lässt:
Wenn wir uns unseren Fußabdruck in Bezug auf die Ressourcen, also die Biokapazität, die wir benötigen, anschauen, wird deutlich, dass wir mehr verbrauchen als die Natur in einem Jahr erneuern kann. In den letzten fünfzig Jahren ist unser Fußabdruck stetig gestiegen und seit den 1970iger Jahren benötigen wir mehr als eine Erde, um unseren jährlichen Bedarf zu decken.
Zudem ist zu sehen, dass unser CO2-Fußabdruck, also unser Energieverbrauch, den größten Anteil an unserem Ökologischen Fußabdruck hat. Da dieser über die letzten Jahrzehnte stark angestiegen ist und der Grund für den Klimawandel ist, ist es wichtig, dass wir insbesondere diesen reduzieren. Unser CO2-Fußabdruck ist im Ökologischen Fußabdurck mit enthalten, aber da er einen so großen Anteil ausmacht, gibt es CO2-Rechner, wie zum Beispiel den vom WWF, die sich darauf spezialisieren.
Mit dem Ökologischen Fußabdruck können wir nicht nur den Fußabdruck der Weltbevölkerung bestimmen, sondern auch den einzelner Länder, Städte, Unternehmen und Personen. Wenn zum Beispiel jeder auf der Erde wie ein durchschnittlicher Amerikaner oder Australier leben würde, würden wir fünf bzw. vier Erden brauchen. Wenn jeder wie ein durchschnittlicher Deutscher oder Brite lebte, bräuchten wir ungefähr drei Planeten. Wenn wir dagegen alle wie ein durchschnittlicher Inder, Filipino oder Kenianer leben würden, könnten wir von den Ressourcen von zwei Dritteln unseres Planeten leben.
Und falls ihr jetzt denkt, dass ihr nicht auf euren heutigen Lebensstandard verzichten möchtet um euren Fußabdruck zu reduzieren: Das müsst ihr auch nicht. Es geht nicht darum, dass wir uns zurück entwicklen, um im Einklang mit der Natur zu leben, sondern dass wir unsere heutige Lebensweise nachhaltig gestalten.
Für Personen ist die Berechnung des Ökologischen Fußabdrucks in vier Bereiche eingeteilt: Ernährung, Konsum, Zuhause und Mobilität. In jeder Kategorie werden bei der Berechnung die Ressourcen berücksichtigt, die wir brauchen um unseren Bedarf zu decken. Das reicht von Ackerland, um uns und die Tiere, die wir essen, zu füttern, bishin zur Energie, die wir zu Hause verbrauchen und nutzen um uns fortzubewegen.
Die Berechnung unseres Fußabdrucks ist deswegen so hilfreich, da das Ergebnis uns einen Bezugspunkt gibt. Es veranschaulicht die Auswirkungen, die unsere Lebensweise auf die Umwelt hat und wie wir diese reduzieren können. Gleichzeitig zeigt es uns, wo wir mit einem nachhaltigeren Lebensstil an unsere Grenzen kommen und wo systemische Änderungen erforderlich sind, um unseren Fußabdruck weiter zu verringern.
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